Aus dem Konzept ID.2all wird der ID. Polo. Volkswagen korrigiert nicht nur den Namen, sondern auch den Kurs: Mit echten Tasten, einem Einstiegspreis von 25.000 Euro und einer Reichweite von bis zu 450 Kilometern soll der elektrische Polo das einlösen, was der ID.3 einst versprach – E-Mobilität für die Masse.
Es ist ein offenes Geheimnis, dass in Wolfsburg die Alarmglocken läuteten. Die erste Welle der ID.-Familie war innovativ, aber für viele treue Kunden zu teuer, zu steril und im Innenraum zu verspielt. Nun hat Volkswagen den Vorhang für das wohl wichtigste Auto des Jahrzehnts gelüftet und dabei eine Katze aus dem Sack gelassen, die Traditionalisten aufatmen lässt: Die Nummerierung ist passé. Der elektrische Kleinwagen, der das Erbe von Millionen verkauften Einheiten antreten soll, heißt nicht ID.2. Er heißt ID. Polo.




Schluss mit dem Nummern-Salat
Der nun veröffentlichte Pressetext bestätigt, was viele hofften: VW besinnt sich auf seine stärksten Markenwerte. Der Name „Polo“ steht seit 1975 für Solidität und bezahlbare Mobilität. Ihn aufzugeben, wäre marketingtechnischer Selbstmord gewesen. Mit der Umbenennung sendet VW ein klares Signal: Das hier ist kein Experiment mehr, das ist der neue Standard.
Das Fahrzeug basiert auf der neuen „MEB Entry“-Plattform. Der entscheidende Unterschied zu den großen Brüdern ID.3 und ID.4: Der ID. Polo hat Frontantrieb. Das spart Kosten und schafft Platz im Heck.
Die „Goldene Formel“: Außen Polo, innen Golf
Die technischen Daten lesen sich wie die Antwort auf alle Kritikpunkte der letzten Jahre. Mit einer Länge von 4,05 Metern ist der ID. Polo fast exakt so groß wie sein Verbrenner-Vorgänger. Doch da der Elektromotor kompakt vorne sitzt und der Radstand gestreckt wurde, verspricht VW ein Raumwunder: Das Platzangebot soll dem eines Golf entsprechen.
Besonders beeindruckend ist der Kofferraum: 490 bis 1.330 Liter Volumen sind Werte, die in dieser Fahrzeugklasse eigentlich nichts zu suchen haben und selbst manche Kompakte alt aussehen lassen.




Technik: Reichweite trifft Ladetempo
Volkswagen wird den ID. Polo in zwei Batterie-Varianten anbieten, um den magischen Basispreis von unter 25.000 Euro zu halten:
- Basis: Ein günstigerer LFP-Akku (Lithium-Eisenphosphat) für den Stadtverkehr und Pendler.
- Long Range: Ein NMC-Akku für bis zu 450 Kilometer Reichweite (WLTP).
Viel wichtiger als die reine Reichweite ist jedoch die Ladekurve. VW verspricht, dass der Akku an der Schnellladesäule in rund 20 Minuten von 10 auf 80 Prozent geladen ist. Damit wird der Kleinwagen erstmals voll langstreckentauglich.
Innenraum: Die Rückkehr der Knöpfe
Vielleicht die beste Nachricht versteckt sich im Innenraum-Design. VW hat auf die massive Kritik an den unbeleuchteten Touch-Slidern und verschachtelten Menüs des Golf 8 und ID.3 reagiert.
Der ID. Polo bringt einen Dreh-Drück-Steller in der Mittelkonsole zurück. Es gibt wieder echte, beleuchtete Tasten für die Klimaanlage und ein Lautstärkerad. Das Cockpit wirkt auf den ersten Bildern hochwertiger und aufgeräumter – eine Mischung aus digitaler Moderne (großes 12,9-Zoll-Display) und klassischer VW-Intuition.




Fazit: Das Auto, das VW jetzt braucht
Der ID. Polo ist mehr als nur ein neues Modell; er ist eine Korrektur. Er zielt direkt auf die Konkurrenz von Citroën (ë-C3), Renault (R5) und die aufstrebenden chinesischen Hersteller wie BYD.
Mit dem ID. Polo scheint VW verstanden zu haben, dass man Kunden nicht durch futuristischen Minimalismus gewinnt, sondern durch ein besseres Produkt zum fairen Preis. Wenn das Serienmodell 2026 hält, was der Pressetext heute verspricht, könnte der Polo auch im Elektrozeitalter das bleiben, was er immer war: Der wahre Volkswagen.
| Feature | Details |
| Name | ID. Polo (Serienversion des ID.2all) |
| Preis | Ziel: unter 25.000 Euro |
| Reichweite | bis zu 450 km (WLTP) |
| Antrieb | Frontantrieb (MEB Entry Plattform) |
| Kofferraum | 490 Liter (Stauraumwunder) |
| Besonderheit | Rückkehr physischer Tasten & Drehregler |
| Marktstart | Geplant für 2026 |
© Text enews.at 2025 / © Bildmaterial Volkswagen Group

