Kurzfazit
- 2025 gibt es keine staatliche Kaufprämie (BAFA/Umweltbonus) für Privatkunden – weder bei Kauf noch Leasing. Wichtig bleiben Kfz-Steuerbefreiung für neue BEV, THG-Quote sowie Hersteller- und Händlerrabatte.
- Leasing punktet mit Planbarkeit, geringem Restwertrisiko und oft aggressiven Hersteller-Aktionen. Finanzierung/Kauf lohnt, wenn Sie länger fahren, günstige Zinsen bekommen und von niedrigen Betriebskosten eines BEV profitieren.
- 2026 zeichnet sich eine Rückkehr der Förderung ab – voraussichtlich einkommensabhängig und mit Schwerpunkt auf “Social-Leasing” (sozial gestaffelte Zuschüsse). Details stehen noch aus, die Richtung ist politisch angekündigt.
1) Was gilt 2025 konkret?
Kein Umweltbonus/BAFA
Der Umweltbonus ist seit 18. Dezember 2023 beendet; 2025 gibt es weiterhin keine Anträge/Zuschüsse für Privatkäufe oder -leasing.
Kfz-Steuer
Für neu zugelassene reine Elektro-Pkw bleibt die Kfz-Steuerbefreiung verlängert – Neuwagen 2025 profitieren bis zu zehn Jahre, spätestens bis Ende 2035. Das ist ein echter, laufender Kostenvorteil.
THG-Quote
Privat-Halter (auch viele Leasingnehmer – abhängig vom Vertrag) können jährlich die THG-Prämie mitnehmen; 2025 lagen typische Auszahlungen bei ~70–115 € pro Jahr; Antrag üblicherweise bis 31. Oktober. Prüfen Sie im Leasingvertrag, ob der Anbieter die THG-Quote einbehält.
Markt & Zinsen
BEV-Zulassungen ziehen 2025 wieder an (höherer Marktanteil; mehr Angebote), während die EZB-Leitzinsen verglichen mit 2023/24 gesunken sind, was Finanzierungen/Leasingrechnungen stützt.
2) Leasing vs. Finanzierung – die Varianten (privat)
Leasing
- Kilometerleasing (Standard): feste Laufzeit und km-Budget, kein Restwertrisiko beim Kunden.
- Restwertleasing (selten privat): günstiger monatlich, aber Restwertrisiko beim Kunden.
- All-Inclusive-/Wartungs-Leasing: Service/Inspektion/Reifen teils enthalten → sehr planbar.
- Übernahme THG/Wallbox/Versicherung: je nach Anbieter in Paketen möglich (Kleingedrucktes!).
Finanzierung (Ratenkredit)
- Annuitätendarlehen (klassischer Autokredit): Eigentum ab Zulassung, freie Laufzeit.
- Ballon-/Schlussratenkredit: niedrige Raten, hohe Schlussrate – ähnelt Leasing-Cashflow, aber Sie tragen den Wiederverkaufs-/Restwertrisiko.
3) Was ist gut/schlecht für den Kunden? (Pro & Contra)
Leasing – Vorteile
- Planungssicherheit: fixe Raten, oft inkl. Service → E-Auto-Kosten gut kalkulierbar.
- Kein Restwertrisiko: technischer Fortschritt/Verschiebungen im Gebrauchtmarkt treffen primär den Leasinggeber.
- Aktionsdeals: Hersteller subventionieren Leasingraten, um E-Quoten zu erreichen; 2025 sichtbar durch steigende BEV-Zulassungen.
Nachteile
- Bindung/Laufleistung: Mehrkilometer/Schäden kosten; Flexibilität kostet extra.
- THG-Quote/Prämien: teils beim Leasinggeber; Vertragsklauseln checken.
- Kein Vermögensaufbau: Am Ende steht oft Rückgabe statt Eigentum.
Finanzierung/Kauf – Vorteile
- Eigentum & Nutzungshoheit: beliebige Laufleistung, freie Haltedauer.
- Langfristige Sparlogik: Je länger Sie fahren, desto stärker relativieren sich Anschaffungskosten – E-Autos haben niedrige “Fuel”- und Wartungskosten.
- THG-Quote sicher selbst: als (Zulassungs-)Halter ohne Vertragsvorbehalt.
Nachteile
- Restwertrisiko: Technologie- & Preisentwicklung (z. B. neue Akkugenerationen) drücken ggf. Wiederverkauf.
- Zinskosten: hängen an Marktzinsen/Bonität; 2025 leichter als 2023/24, aber spürbar.
4) Was passt zu welchem Profil?
- Planer & Technik-Sprünge-Vermeider: Kilometerleasing (36–48 Monate) – Restwertrisiko abgeben, neue Generationen einfach “mitnehmen”.
- Viel- & Langzeitfahrer (≥ 6–8 Jahre Haltedauer): Finanzierung/Kauf, sofern akzeptabler Zinssatz; THG-Erlöse jährlich mitnehmen.
- Budget eng, Wunsch nach Fixkosten: All-Inclusive-Leasing prüfen (Service/Reifen/Versicherung), aber Mehrkilometer-Regeln beachten.
5) Ausblick 2026: Was ändert sich bei Subventionen – speziell fürs Leasing?
- Förder-Comeback in Planung: Regierungssignale deuten für 2026 auf eine Rückkehr der E-Auto-Förderung hin – einkommensabhängig statt pauschal. Ziel: mehr soziale Treffsicherheit, weniger Marktverzerrungen. Leasing dürfte davon als verbreitetes Beschaffungsmodell profitieren, wenn Privat-Leasing wieder förderfähig ausgestaltet wird (wie früher beim BAFA). Konkrete Fördersätze/Schwellen stehen noch aus.
- Kfz-Steuerbefreiung läuft weiter (für neue BEV-Zulassungen) und bleibt ein Pluspunkt – unabhängig von Leasing/Kauf.
- THG-Quote: wird es voraussichtlich weiterhin geben; Höhe hängt vom Markt ab. Prüfen, ob Leasinggeber oder Kunde die Quote beansprucht.
Was heißt das für Leasingkunden 2026?
Wenn die einkommensabhängige Förderung kommt und Privat-Leasing einbezieht, könnten niedrigere Anzahlung/Monatsraten möglich sein (ähnlich dem alten BAFA-Effekt, damals auch fürs Leasing). Die genaue Ausgestaltung (Förderfähigkeit bestimmter Laufzeiten, Mindesthaltedauer, Antragsprozess) entscheidet, wie stark es Ihre Rate senkt. Bis zur finalen Gesetzgebung bleibt das ein informierter Ausblick, keine Garantie.
6) Praktische Checkliste (2025, privat)
- Gesamtkosten statt Monatsrate vergleichen (inkl. Überführung, Zulassung, Wartung, Reifen, Versicherung, Wallbox, Stromtarif).
- THG-Quote: Vertrag checken (wer kassiert?).
- Laufleistung realistisch ansetzen (Leasing).
- Zins & Restwert sensibilisieren (Finanzierung: effektiver Jahreszins; Leasing: Restwert/Rückgabekatalog).
- Kfz-Steuerfreiheit einpreisen (Neuzulassung 2025 ⇒ bis zu zehn Jahre steuerfrei).
- Aktionen/Herstellerrabatte aktiv sondieren; 2025 ist der BEV-Wettbewerb hoch.
Fazit
- 2025: Ohne BAFA lohnt sich Leasing für viele Privatkunden wegen planbarer Kosten und Herstellerdeals; Finanzierung lohnt bei langer Haltedauer und guten Zinsen. THG-Quote und Kfz-Steuerbefreiung sind die fixen Pluspunkte – egal ob Leasing oder Kauf.
- 2026: Gute Chancen auf neue, einkommensabhängige Förderung – auch fürs Privat-Leasing. Warten kann sich lohnen, wenn Sie förderberechtigt wären; wer jetzt ein Auto braucht, sollte aktuelle Leasingaktionen und sinkende Zinsen prüfen.
© Text enews.at 2025
